Frage: Könnt ihr uns den Verein vorstellen, der hinter der Veranstaltung steht? Seit wann gibt es euch, und welche Rolle spielt Enduro bei euch?
Antwort: Der MSC Kempenich e.V. im ADAC wurde 1953 gegründet. Zunächst haben wir die Hocheifel-Fahrt organisiert, ehe die Mittelrheinische ADAC Geländefahrt Anfang der 1960er-Jahre wegen Genehmigungsproblemen von Koblenz nach Kempenich verlegt wurde. Seit 1963 ist Kempenich die Heimat der Veranstaltung. Der ADAC Mittelrhein ist Veranstalter, wir als MSC sind der durchführende Verein vor Ort.
Frage: Die Mittelrheinische feiert in diesem Jahr bereits ihre 73. Auflage – ein echtes Stück Motorsportgeschichte. Wie hat sich das Event über die Jahre entwickelt?
Antwort: Sie ist die älteste Geländefahrt Deutschlands, die tatsächlich jedes Jahr ohne Unterbrechung stattgefunden hat – darauf sind wir natürlich stolz. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich vieles verändert: Motorräder, Organisation, Sicherheitsanforderungen. Was aber gleich geblieben ist, ist der besondere Geist der Mittelrheinischen – ehrlicher Endurosport, familiäre Atmosphäre und eine Region, die voll hinter dem Sport steht.
„4800 Holzpfähle, viel Leidenschaft und jede Menge Teamarbeit“
Frage: Wie laufen die Vorbereitungen für die Mittelrheinische ADAC Geländefahrt Kempenich? Gab es in diesem Jahr besondere Herausforderungen?
Antwort: Die Vorbereitungen sind im Zeitplan, aber wie bei jeder Veranstaltung ist es eine Herausforderung, genügend Helfer zu finden. Ohne die vielen Ehrenamtlichen, die mit anpacken, wäre das alles nicht machbar.
Frage: Wie viele Personen sind in die Organisation eingebunden, und welche Aufgaben übernehmen sie?
Antwort: Die Organisation teilt sich zwischen dem ADAC Mittelrhein, der die formale Abwicklung übernimmt, und uns vom MSC Kempenich, die alles vor Ort koordinieren. Wir kümmern uns um die Abstimmung mit den Gemeinden, die Streckengenehmigungen und den gesamten Aufbau. Beim Aufbau der Sonderprüfungen sind rund 20 Helfer im Einsatz – und es werden etwa 4.800 Holzpfähle verarbeitet. In der Sandgrube Engeln müssen wir mit einem Bohrhammer vorarbeiten, da sich dort keine Pfähle einschlagen lassen. Das ist viel Handarbeit, aber es lohnt sich jedes Jahr aufs Neue.
„Die Sandgrube ist wieder unser Highlight“
Frage: Bleibt die Streckenführung gleich oder gibt es Änderungen im Vergleich zum Vorjahr?
Antwort: Die Streckenführung bleibt weitgehend identisch mit der von 2024. Nur die erste Sonderprüfung in der Sandgrube verändert sich jedes Jahr etwas, da dort Sand abgebaut wird. In diesem Jahr wird sie etwas kürzer, da uns drei Ackerflächen fehlen, die bestellt sind – aber wir versprechen trotzdem wieder eine anspruchsvolle und spektakuläre Prüfung.
Frage: Wie würdest du die Strecke insgesamt beschreiben?
Antwort: Die Strecke der Mittelrheinischen ADAC Geländefahrt Kempenich führt überwiegend über Feld- und Waldwege, mit kurzen Straßenabschnitten. Sie bietet alles, was Enduro ausmacht: Abwechslung, technische Passagen und Natur pur.
Frage: Was erwartet die Fahrer in den Sonderprüfungen?
Antwort: Die Sandgrube Engeln ist traditionell unser Highlight – mit wechselndem Untergrund, vielen Höhenunterschieden und einer tollen Zuschauerkulisse. Die zweite Sonderprüfung ist klassischer aufgebaut: überwiegend Acker- und Wiesenabschnitte mit einem kurzen Waldstück am Start und Ziel. Gerade bei Regen ist dort viel Gefühl gefragt – der Acker wird dann rutschig, während die Sandgrube unempfindlicher gegenüber Nässe ist.
Frage: Gibt es Streckenabschnitte, die für Zuschauer besonders interessant sind?
Antwort: Ganz klar die Sandgrube! Dort haben die Zuschauer beste Sicht, sehen viele Fahrerpassagen und erleben echten Endurosport hautnah. Auch an den Zufahrtswegen zu den Sonderprüfungen lohnt sich ein kurzer Halt – die Atmosphäre dort ist etwas ganz Besonderes.
„Fahrerlager nur auf der ausgewiesenen Straße nutzen“
Frage: Wie ist die Organisation rund um das Fahrerlager geregelt?
Antwort: Das Fahrerlager öffnet am Freitag um 11 Uhr und liegt – wie gewohnt – auf einer öffentlichen Straße. Deshalb muss es bis spätestens Sonntagabend um 21 Uhr geräumt sein. Für die Teilnehmer des DEC-Laufs werden wieder Teamboxen eingerichtet, um die Abläufe zu erleichtern.
Frage: Gibt es wichtige Hinweise für Teams und Teilnehmer?
Antwort: Ja, unbedingt: Das Fahrerlager darf ausschließlich auf der ausgewiesenen Straße genutzt werden. Der EDEKA-Parkplatz ist kein Servicebereich – wer dort beim Tanken oder Schrauben erwischt wird, wird aus der Wertung genommen. Außerdem bitten wir alle Teilnehmer, keinen Müll zu hinterlassen und die Flächen sauber zu halten. Rücksichtnahme ist entscheidend, damit wir auch in Zukunft unsere Veranstaltung hier durchführen dürfen.
„Nur gemeinsam können wir diese Tradition fortsetzen“
Frage: Was macht die diesjährige Mittelrheinische ADAC Geländefahrt Kempenich besonders?
Antwort: Ein Highlight abseits der Strecke ist das gemeinsame Abendbüfett am Samstag in der Leyberghalle. Für 20 Euro können Fahrer, Helfer und Freunde des Endurosports dort in geselliger Runde zusammenkommen. Anmeldungen bitte per E-Mail an caspersralf5gmail.com.
Frage: Gibt es Unterstützer oder Partner, bei denen ihr euch besonders bedanken möchtet?
Antwort: Ein herzliches Dankeschön geht an Tomek Olszewski, den Besitzer der Sandgrube, sowie an Albert Groß, der uns die Ackerflächen für die zweite Sonderprüfung zur Verfügung stellt. Ebenso danken wir den Ortsgemeinden Kempenich, Spessart, Oberdürenbach und Niederdürenbach, der Feuerwehr, dem DRK und natürlich allen Helfern und Sportwarten. Ohne dieses Engagement wäre die Mittelrheinische in dieser Form nicht möglich.
Frage: Zum Abschluss: Was möchtest du den Teilnehmern und Zuschauern mit auf den Weg geben?
Antwort: Ich möchte alle Fahrer bitten, sich an die ausgeschilderten Wege zu halten und in den Kurven nicht abzukürzen, um Flurschäden zu vermeiden. Nur so können wir diese Veranstaltung auch künftig durchführen. Und an die Zuschauer: Kommt vorbei, feuert die Fahrer an und erlebt echten Endurosport in der Eifel. Die Mittelrheinische ADAC Geländefahrt Kempenich lebt von der Begeisterung, die ihr Jahr für Jahr mitbringt.