Parc Fermé im Schlosshof, das gibt es wahrscheinlich nur in der Motorradstadt Zschopau. Knapp 300 Fahrer, unter ihnen auch drei Fahrerinnen, schoben ihre Maschinen in den abgeschlossenen Bereich.
„Zschopau bleibt Zschopau“, ein Ausspruch, den man wieder von den Fahrern zu hören bekam. Oftmals bezog es sich auf die stellenweise knackige Etappe oder die technisch anspruchsvollen Streckenabschnitte. Damit waren aber viel mehr die immer beeindruckende Zuschauer-Kulisse und die gute Stimmung gemeint. Und das war schon am Morgen beim Start zu spüren, als die Fahrer die jüngsten Fans abklatschen mussten.
Freiflug durchs Menschenmeer am Zschopauer Skihang. Keine Frage, dieser Test erwies sich erneut als absoluter Zuschauermagnet. Aber auch die beiden Prüfungen in Amtsberg und Waldkirchen sowie zahlreiche interessante Streckenpunkte zogen die Fans scharenweise an...
...wie auch das Schlammloch in Börnichen, zu dem die Aktiven ein gespaltenes Verhältnis pflegen, aber irgendwie in jede RuZ-Bildergalerie gehört...
Auf den Tests ging es stellenweise recht kernig zu...
...ebenso wie auf manchen Etappen-Abschnitten, die auch die ein oder andere knifflige Auffahrt parat hielt.
Manchmal mussten auch die Helfer unterstützend zur Hand gehen. Und davon waren wieder extrem viele im Einsatz. „Ohne diese vielen ehrenamtlichen Helfer wäre die Durchführung einer Veranstaltung in dieser Größenordnung einfach nicht möglich“, wie Michael Keil, Vorstandsvorsitzender des MSC Rund um Zschopau e.V. im ADAC hervorhob.
Lokalmatador Karl Weigelt verpasste um ein Haar eine absolute Top-Platzierung! Letztendlich stand für den 25-Jährigen beim Heimrennen Rang vier in der E2 und Platz sieben im A-Championat zu Buche. Zweifellos seine, mit Abstand beste Saison-Leistung!
Gunter Illgen bleibt in Zschopau unvergessen! Dem verstorbenen, langjährigen RuZ-Fahrtleiter, maßgeblicher Strippenzieher der ISDE 2012 sowie großer Förderer des Enduro-Nachwuchses in Sachsen, ist ein Wander-Pokal gewidmet, der nun bereits seit 2013 vergeben wird. Erster Sieger in der Kategorie „Schnellster, sächsischer U23-Fahrer bei „Rund um Zschopau“ wurde Bruno Wächtler. Im Vorjahr gewann Jeremy Sydow diese besondere Trophäe. Und diesmal durfte sich Pascal Sadecki über diese Auszeichnung freuen, die für ihn „das I-Tüpfelchen eines perfekten Tages“ darstellte!
Paul-Erik Huster gewann die Klasse E1B, vor seinem Dauerrivalen Nic Matthias und Janik Koßack. Zudem war der 22-jährige KTM-Fahrer Gesamtschnellster im B-Starterfeld!
Oliver Otte sorgte dafür, dass der E2B-Sieg in heimischen Gefilden blieb. Der KTM-Fahrer setzte sich gegen seine beiden Teamkollegen Daniel Hänel und Benjamin Richter durch. Interessanterweise wiederholten diese drei Herren exakt ihren Vorjahres-Erfolg, bei dem sie in der gleichen Konstellation auf dem E2B-Podium standen.
Einar Meyer machte den erfolgreichen Familien-Ausflug ins Erzgebirge perfekt. Während sein Bruder Arvid Meyer die Junioren-2-Klasse gewann, setzte sich der Rieju-Fahrer in der E3B, vor den Konkurrenten Julian Stebel und Thies Niemeyer durch.
Überraschung in der Jugend-Klasse! Emil Keßler fuhr bei seinem RuZ-Debüt gleich einen überlegenen Tagessieg, vor Max Bölte und Jannis Schwabe ein. Der 17-jährige Vogtländer, der zuvor sein Können immer wieder im ADAC Enduro Jugend Cup unter Beweis stellte, war sogar in der, zu „Rund um Zschopau“ inoffiziell geführten B-Championatswertung an sechster Stelle zu finden. Ist hier etwa das nächste sächsische Enduro-Talent im Anmarsch?
René Dittrich wiederholte seinen Vorjahreserflog und verwies dabei Ralf Scheidhauer und den Tschechen Petr Uher auf die Plätze. Vor allem der Zweitplatzierte verbindet mit RuZ eine ganz besondere Geschichte. Der Lokalmatador und Publikumsliebling, der vor über einem Jahrzehnt seine aktive Karriere beendet hat, gewann 2005 nicht nur die Overall-Wertung in Zschopau, sondern fuhr damals beim Heimspiel seinen ersten und einzigen DEM-Titel ein.
Neben Ralf Scheidhauer waren auch zahlreiche andere Fahrer am Start, die jahrelang in der Int. Deutschen Enduro Meisterschaft unterwegs waren. Wie zum Beispiel Nick Emmrich, der in der E2 starker Sechster wurde. Oder eben, der hier im Bild zu sehende Marc Neumann (Elfter in der E2), der genau vor zehn Jahren, in der Saison 2014 den Titel im B-Championat einfuhr.
Gjermund Frostad nahm den langen Weg aus Norwegen extra auf sich, um an „Rund um Zschopau“ teilzunehmen. Der Skandinavier war hier bereits 2012 bei den Six Days am Start und stand damals in der Trophy-Mannschaft seines Heimatlandes. Nun trat der mittlerweile 56-Jährige bei den Super-Senioren an und verpasste als Vierter nur knapp das Podest. Schneller waren lediglich der Sieger Frank Hermsdorf-Gatzsch sowie die Platzierten Axel Hechel und Andreas Held.
Die Damen-Klasse gewann Nathalie Thomae. Platz zwei ging an Lucy Glöckner, die über viele Jahre im Motorradstraßenrennsport aktiv war und sich nun jüngst in den Offroad-Bereich wagte. Dritte Dame im Feld war Tanja Schlosser, die jedoch, wie schon das ganze Jahr in der Klasse E1B startete. Nach überstandener Verletzung nutzte die Beta-Fahrerin den Lauf in Zschopau als Vorbereitung und Standortbestimmung für das kommende EM-Finale Anfang November in Woltersdorf bei Berlin.
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