Könnt ihr uns den Verein vorstellen, der hinter der Veranstaltung steht? Seit wann gibt es euch, und welche Rolle spielt Enduro bei euch?
Wir blicken auf mehr als 50 Jahre Motorsporttradition zurück. Der MSC Waldkappel wurde 1975 gegründet – damals noch mit dem Schwerpunkt Motocross. Zwei Jahre später entstand der MSC Breitau, dessen Wurzeln im Enduro lagen. Da die Interessen beider Vereine eng beieinanderlagen und man gemeinsam stärker ist, reifte schon bald die Idee einer Fusion. 2010 war es schließlich soweit: Die beiden Vereine schlossen sich zusammen. Seitdem wechseln wir uns jährlich ab – in einem Jahr mit einer Motocross-Veranstaltung, im nächsten mit einem Lauf zur Deutschen Enduro Meisterschaft. Beide Disziplinen sind für uns gleich bedeutend, denn für uns gehören Motocross und Enduro gleichermaßen zur Königsklasse des Motorsports.
Heute zählen wir rund 380 Mitglieder – vom jugendlichen Nachwuchsfahrer bis hin zu erfahrenen Routiniers, die ihr Wissen und ihre Leidenschaft gerne weitergeben. Besonders stolz sind wir auf unsere Jugendarbeit: Wir organisieren Trainings, vermitteln Kontakte zu Sichtungslehrgängen und betreuen eine eigene Jugendgruppe, die regelmäßig an regionalen Wettbewerben teilnimmt. Denn für uns steht fest: Nur wenn die nächste Generation für den Motorsport begeistert wird, bleibt ein Verein lebendig.
Als Ausrichter haben wir uns einen Namen gemacht – mit regionalen Veranstaltungen, Läufen zur Hessenmeisterschaft und natürlich mit der Deutschen Enduro Meisterschaft in Waldkappel-Breitau. Dieses Event ist für uns die wahre Königsdisziplin: Es zeigt nicht nur, was wir sportlich auf die Beine stellen können, sondern auch, wie stark unser Vereinsleben ist. Denn ohne den Zusammenhalt und die Begeisterung unserer Mitglieder wäre ein solches Großereignis nicht möglich.
Seit wann findet die DEM in Waldkappel-Breitau statt, und wie hat sich das Event im Laufe der Jahre verändert?
Wir haben von 1975-1985 jährlich eine Enduro-Veranstaltung bei uns ausgetragen. Damals war es ein mutiger Schritt, weil wir noch keine Erfahrung mit einer Veranstaltung in dieser Größenordnung hatten. Rückblickend kann man sagen: Das war der Beginn einer Erfolgsgeschichte.
Inzwischen sind wir fester Bestandteil im DEM-Kalender. Die Veranstaltung ist deutlich gewachsen – mehr Fahrer, mehr Zuschauer, mehr Aufmerksamkeit. Auch die Ansprüche haben sich verändert: Früher war vieles noch improvisierter, heute arbeiten wir mit einem professionellen Organisationsplan, digitaler Zeitnahme, klarer Sicherheitsstruktur und abgestimmten Abläufen. Gleichzeitig ist es uns aber wichtig geblieben, die familiäre Atmosphäre zu bewahren. Fahrer sollen sich hier willkommen fühlen, Zuschauer sollen nahe dran am Geschehen sein, und für den Verein ist es ein echtes Fest.
Vorstellung des Vereins und der Veranstaltung
Wie laufen die Vorbereitungen für die Veranstaltung? Gab es in diesem Jahr besondere Herausforderungen?
Die Vorbereitungen beginnen praktisch direkt nach der letzten Veranstaltung. Wir analysieren, was gut lief und wo es Verbesserungsbedarf gibt. Danach geht es an die Detailplanung: Genehmigungen einholen, Grundstückseigentümer ansprechen, Strecken abgehen, Helfer einteilen.
Dieses Jahr hatten wir die Herausforderung, neue Abschnitte in die Strecke zu integrieren. Das klingt einfach, bedeutet aber in der Praxis viel Arbeit: Gespräche mit den Eigentümern, zusätzliche Anträge bei den Behörden, neue Absperrungen, neue Sicherungspläne. Das alles kostet Zeit und Nerven. Aber wenn man später sieht, wie die Fahrer die neuen Passagen annehmen, dann weiß man, warum man das macht.
Wie viele Helfer sind in die Organisation eingebunden, und welche Aufgaben übernehmen sie?
Ohne Helfer geht gar nichts. Rund 320 Personen sind bei der DEM in Waldkappel-Breitau im Einsatz – von Vereinsmitgliedern über Familienangehörige bis hin zu Freunden und Unterstützern aus der Region.
Die Aufgaben sind vielfältig: Streckenbau, Markierungen, die Betreuung der Sonderprüfungen, Zeitnahme, Fahrerlagerorganisation, Catering, Sicherheitsposten, Parkplatzeinweiser – die Liste ist lang. Jeder weiß, was er zu tun hat, und alle ziehen an einem Strang. Für mich ist das ein Highlight: zu sehen, wie unser Verein und die Region an einem solchen Wochenende zusammenwachsen.
Als Zeichen unserer Dankbarkeit für den großen Einsatz, den jeder von euch in den vergangenen Wochen gezeigt hat, möchten wir allen Helfern ein passendes T-Shirt schenken. Damit wollen wir nicht nur Danke sagen, sondern auch unseren starken Zusammenhalt im Verein unterstreichen
Gibt es im Vergleich zur letzten Veranstaltung Änderungen, zum Beispiel beim Fahrerlager, der Streckenführung oder der Logistik?
Ja, wir versuchen jedes Jahr etwas besser zu werden. Diesmal haben wir das Fahrerlager auf eine neue Fläche verlegt, die besser befestigt ist und auch bei Regen problemlos nutzbar bleibt. Auch die Streckenführung wurde angepasst – wir haben neue Wald- und Wiesenabschnitte integriert, um Abwechslung zu schaffen.
Logistisch haben wir neue Parkflächen für Zuschauer ausgewiesen und die Zufahrten klarer getrennt, damit es keine Engpässe gibt. Außerdem haben wir den Service im Start-Ziel-Bereich erweitert, damit die Zuschauer ein rundum gutes Erlebnis haben.
Wie arbeitet ihr mit Behörden, Grundstückseigentümern und der Gemeinde zusammen?
Das ist ein ganz zentraler Punkt. Ohne die Unterstützung der Gemeinde, der Behörden und der Grundstückseigentümer wäre so eine Veranstaltung undenkbar. Wir legen großen Wert auf frühzeitige und transparente Kommunikation. Wir erklären, warum wir bestimmte Abschnitte brauchen, wie wir sie absichern und wie wir die Belastung für Natur und Anwohner so gering wie möglich halten.
Die Rückmeldungen sind sehr positiv, weil man merkt: Wir kommen nicht als Bittsteller, sondern als Partner. Und wir sind sehr dankbar, dass uns so viele Menschen in Waldkappel-Breitau unterstützen.
Strecke und sportliche Highlights
Was erwartet die Fahrer auf der Strecke? Wie würdet ihr die Etappe beschreiben?
Die Fahrer erwartet eine abwechslungsreiche und sportlich fordernde Etappe von etwa 70 Kilometern Länge, die dreimal absolviert wird. Es ist eine typische Mittelgebirgsrunde: schnelle Wiesen, enge Waldpassagen, steinige Trails und auch einige technisch anspruchsvollere Stücke.
Die Mischung macht’s: Wer Kondition hat, kommt auf den schnellen Stücken gut voran. Wer Technik beherrscht, kann in den kniffligen Abschnitten Zeit gutmachen. Und das Wetter spielt eine große Rolle: Bei Trockenheit ist die Runde flüssig und angenehm, bei Regen wird es rutschig und richtig selektiv.
Gibt es Änderungen oder neue Abschnitte im Vergleich zur letzten Ausgabe?
Ja, wir haben mehrere neue Passagen eingebaut. Besonders stolz sind wir auf ein Waldstück, das noch nie befahren wurde. Das bringt frischen Wind und sorgt dafür, dass auch erfahrene DEM-Fahrer neue Eindrücke sammeln. Außerdem haben wir eine Sonderprüfung an einen neuen Ort verlegt, sodass die Fahrer eine komplett andere Charakteristik erleben.
Wie sind die Sonderprüfungen aufgebaut? Gibt es besondere Herausforderungen?
Wir haben drei Sonderprüfungen, die alle ihren eigenen Charakter haben: eine schnelle Crossprüfung auf verschiedenen Äckern, eine klassische Enduroprüfung mit viel Waldanteil und eine technischere Prüfung mit steilen Auf- und Abfahrten. Damit decken wir das gesamte Spektrum ab, das Enduro ausmacht.
Besonders interessant wird es bei Nässe – dann sind die Linienwahl und die Konzentration entscheidend. Viele Fahrer sagen uns hinterher, dass gerade die Abwechslung der Prüfungen unseren Lauf so besonders macht.
Gibt es bestimmte Stellen, die für Zuschauer besonders spannend sind?
Die Fans, die unsere Veranstaltung kennen, wissen wo sich unsere Highlights rund um die Geländefahrt befinden, dennoch wird es auch für neue Fans und Zuschauer viele besondere Stelen geben.
Die Crossprüfung am Ortsrand ist perfekt, weil man dort lange Sicht auf die Fahrer hat und hautnah die Geschwindigkeit spürt. Aber auch im Wald haben wir Hotspots, etwa an steilen Abfahrten oder in technisch anspruchsvollen Passagen. Dort ist richtig Action geboten – und trotzdem bleibt die Sicherheit gewährleistet.
Welche Streckenabschnitte sind technisch anspruchsvoll oder erfordern besondere Fahrtechnik?
Bei Trockenheit ist das fahrbar, bei Nässe wird’s eine echte Herausforderung. Dann entscheidet nicht nur die Kondition, sondern vor allem das Gefühl fürs Motorrad. Fahrer müssen blitzschnell entscheiden, welche Linie sie wählen, und dürfen keine Fehler machen. Genau solche Abschnitte machen den Reiz der DEM aus.
Worauf sollten sich die Fahrer vorbereiten? Gibt es besondere Wetter- oder Bodenverhältnisse?
Das Wetter in Waldkappel-Breitau ist immer eine Wundertüte. Bei Regen verwandeln sich die Wiesen in rutschige Matten, und im Wald wird’s tief und anstrengend. Darauf sollten sich die Fahrer einstellen. Wichtig ist eine gute Reifenwahl, aber auch mentale Stärke. Denn wer sich auf wechselnde Bedingungen einlassen kann, wird am Ende erfolgreich sein.
Anreise und Organisation vor Ort
Gibt es wichtige Hinweise zur Anreise für Fahrer, Teams und Zuschauer?
Wir bitten alle, den ausgeschilderten Zufahrten zu folgen. Für Teams mit Transportern und Wohnmobilen gibt es eigene Anfahrtswege, Zuschauer werden auf separate Parkflächen geleitet. Damit verhindern wir Engpässe und sorgen dafür, dass jeder entspannt ankommt. Wir empfehlen euch einen Blick auf das schwarze Brett zur Veranstaltung. Hier findet ihr alle wichtigen Informationen zur Anreise, Zeitplan, Sonderprüfungen und vieles mehr.
Wie sind die Parkmöglichkeiten und Aufenthaltsbereiche für Zuschauer organisiert?
Wir haben mehrere Parkflächen für euch eingerichtet. Die Zuschauerbereiche an den Sonderprüfungen sind gut abgesichert, mit Catering, Infopunkten und sanitären Anlagen. Uns ist wichtig, dass die Fans nah dran sind, aber trotzdem sicher und komfortabel das Event genießen können.
Besondere Aspekte und Dank
Was macht die diesjährige Veranstaltung besonders?
Zum einen die neuen Streckenabschnitte, zum anderen aber auch das erweiterte Rahmenprogramm. Am Start-Ziel-Bereich gibt es Moderation, Catering und zusätzliche Angebote für die Zuschauer. Wir wollen nicht nur den Fahrern ein sportliches Highlight bieten, sondern auch Familien und Motorsportfans einen erlebnisreichen Tag.
Gibt es Unterstützer oder Sponsoren, bei denen ihr euch bedanken möchtet?
Ja, ohne die Unterstützung unserer Sponsoren, der Gemeinde, der Grundstückseigentümer und der vielen Helfer wäre die DEM nicht durchführbar. Ein großes Dankeschön geht an Feuerwehr, DRK, Polizei und alle, die im Hintergrund arbeiten. Jeder Einzelne trägt dazu bei, dass wir dieses Event auf die Beine stellen können.
Möchtet ihr den Teilnehmern und Zuschauern noch etwas mit auf den Weg geben?
Wir freuen uns auf alle, die nach Waldkappel-Breitau kommen – ob als Fahrer, Helfer oder Zuschauer. Bitte haltet euch an die Hinweise, respektiert die Natur und genießt den Sport. Enduro lebt von Fairness, Leidenschaft und Gemeinschaft – genau das möchten wir an diesem Wochenende zeigen.