Geländefahrt Burg: Hanak Tagesschnellster, Bühnemann Senioren-Champion

Für den Fantic-Fahrer, der nur knapp 40 Kilometer von Burg entfernt wohnt, ist dieser Titel der bis dato größte Erfolg. „Ich habe schon ein wenig darauf spekuliert, dass es schon bei meinem Heimrennen klappen könnte“, gibt Sirko Bühnemann zu, der an der Strecke von Familie und Freunden gleichermaßen angefeuert wurde. Doch sein Start in den Tag war alles andere als optimal. „Mir ist im ersten Test in einer Tiefsand-Bergab-Passage der Motor ausgeploppt und ich bin über den Lenker gegangen. Bis ich mich wieder aufgerappelt hatte, war wertvolle Zeit verstrichen. Wahrscheinlich war ich ein wenig irritiert“, lacht Bühnemann, der erklärt, „ich bin in all den Jahren noch nie als Erster in eine Prüfung gefahren und musste die Spuren legen, das war schon extrem ungewohnt.“ Doch in den weiteren fünf zu absolvierenden Prüfungen rückte er die Welt wieder gerade und gewann den vorletzten Saisonlauf souverän vor KTM-Fahrer Dirk Peter, der die Senioren-Klasse in den vergangenen drei Jahren nach Belieben dominierte. Dritter wurde Mirko Gans auf GasGas. „Ich bin happy, dass es mit dem Titelgewinn hier bei meinem Heimrennen geklappt hat. Vielen Dank an alle, die mich unterstützt haben, vor allem an mein Team“, so der frischgebackene Champion, der standesgemäß mit einer großen Sektdusche und viel Applaus empfangen wurde.

Auf dem besten Wege zur Titelverteidigung bei den Super-Senioren ist Mario Grimm. Allerdings hatte sich auch der KTM-Routinier im ersten Test einen Rückstand eingehandelt. „Da war ich noch etwas müde und irgendwie nicht so ganz auf der Höhe“, zeigt sich Grimm selbstkritisch, womit Stefan Müller vor Olaf Szukat die erste Bestzeit des Tages markierte. Doch dann drehte „Super Mario“ auf, gewann alle weiteren Tests und damit auch die Tageswertung vor Müller (KTM) und Szukat (Beta). „Ich bin sehr zufrieden, doch noch gewonnen zu haben. Jetzt hoffe ich, in Kempenich noch gut durchzukommen, um meinen Titel erfolgreich verteidigen zu können“, so Mario Grimm, der nun 17 Punkte Vorsprung auf seinen einzig verbliebenen Titelrivalen Stefan Müller hat.
 

"Kempenich entscheidet alles!"

Wesentlich knapper geht es bei den Damen zu – wobei das schon fast untertrieben ausgedrückt ist. Denn Vanessa Danz und Stefanie Sonnenberg reisten punktgleich und mit jeweils drei Saisonsiegen und drei dritten Plätzen im Gepäck nach Burg, der siebten Runde dieses spannenden Titelduells. Danz gewann letztlich die Fortsetzung im Tiefsand mit reichlich 20 Sekunden Vorsprung und war selbst davon überrascht. „Das ist eigentlich so gar nicht mein Terrain. Umso glücklicher bin ich, überall so gut durchgekommen zu sein“, strahlt die KTM-Fahrerin, die nun drei Punkte Vorsprung auf Dauerrivalin Sonnenberg herausgefahren hat. Doch auch für die Beta-Fahrerin ist noch alles drin, wenn sie in zwei Wochen den Finallauf gewinnt. „Kempenich entscheidet alles“ unterstreicht Vanessa Danz diese besondere Situation, „wer dort gewinnt, holt auch den Titel.“ Und fügt lachend bezüglich ihres Zwischenerfolges an, „die nächsten sieben Tage kann ich sicherlich gut schlafen, die anderen sieben wohl eher nicht. Da steigt dann schon wieder die Aufregung!“ Platz drei ging an Lilly Conrad, womit die Beta-Fahrerin selbige Platzierung auch in der Gesamtwertung bereits sicher hat.

Tagesschnellster bei seinem Heimrennen in Burg wurde Tristan Hanak, der sich bei seinem Comeback aber ordentlich gefordert sah und das gleich in mehrerlei Hinsicht. „Ich war jetzt fast drei Monate raus. Da schüttelt man so einen Tag nicht so ohne weiteres aus dem Handgelenk.“ Wobei Handgelenk genau das Stichwort ist. Absplitterungen im Ansatz beider Handwurzelknochen verdammten den KTM-Fahrer zur Zwangspause, doch nun kehrte er fulminant wieder auf die Strecke zurück. „Es hat Spaß gemacht, es herrschten Top-Bedingungen, dennoch war es für mich kein leichter Tag. Die Nachwirkungen der Verletzung waren doch noch sehr spürbar“, gibt Hanak zu, der mit einem Lachen ergänzt, „und dann war da noch Leon Thoms, der mich wirklich stark gefordert und echt ins Schwitzen gebracht hat.“ In der Tat lag der KTM-Markenkollege nach knapp 40 Minuten Gesamtprüfungszeit nur reichliche sieben Sekunden zurück. Dritter in der Overall-Tageswertung wurde Lane Heims, ebenfalls auf KTM. Dafür holten Thoms und Heims zusammen mit Julian Almstädt (GasGas) als Team ADAC Hansa den Sieg in der eigens initiierten und mit Preisgeld gekrönten Mannschaftswertung.

Fotos: RB-Motorsports, MSC Burg e.V.

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